17.07.2024
Man nehme eine Grünfläche, die landwirtschaftlich kaum genutzt wird, zwei Partner mit innovativen Ideen und dem notwendigen Know-how, diese auch Realität werden zu lassen. Was dabei herauskommt? Das Diepker Grünstromwerk und die damit bislang größte Photovoltaik-Anlage in Iserlohn.
Die Firma Risse + Wilke ist ein mittelständisches Familienunternehmen, das sich auf die Herstellung von qualitativ hochwertigem Kaltband und Bandstahl spezialisiert hat. Das funktioniert nur unter hohem Energieeinsatz. Steigende Strompreise in Deutschland stellen für Unternehmen wie Risse + Wilke zusehends einen Wettbewerbsnachteil dar. Hinzu kommt mehr und mehr der Wunsch, die energieintensive Produktion möglichst nachhaltig zu gestalten. Die Lösung dafür haben Risse + Wilke gemeinsam mit ihrem starken Partner, den Stadtwerken Iserlohn, gefunden. Ab Ende 2025 bauen die beiden Unternehmen die bislang größte Freiflächen-Solaranlage in der Nähe des Produktionsstandortes in Stenglingsen.
Solaranlage deckt ein Viertel des Strombedarfs
Umgerechnet rund 85.000 Kilowattstunden Strom benötigt das Stahlunternehmen pro Arbeitstag. Entsprechend groß hat das Team der Stadtwerke Iserlohn die Anlage geplant: Rund 10 Megawatt soll die Anlage leisten und damit rund ein Viertel des Strombedarfs von Risse + Wilke abdecken. Zum Vergleich: Die rund 2.200 Photovoltaikanlagen, die in den letzten 25 Jahren auf Dächern von Privathaushalten, Gewerbe und Industrie in Iserlohn errichtet wurden, weisen insgesamt eine Erzeugungsleistung von rund 32 Megawatt auf. Platz finden die zahlreichen Solarmodule auf einer knapp 12 Hektar großen Fläche nahe der Ruhr-Sieg-Bahnstrecke, auf der aktuell eine große Schafherde ihr Zuhause hat.
„Die Fläche befindet sich direkt neben dem Produktionsstandort von Risse + Wilke, so dass der Sonnenstrom über einen kurzen Weg in die Anlagen fließen kann“, erklärt Andreas Nelles, Abteilungsleiter Regenerative Erzeugung bei den Stadtwerken Iserlohn. Nelles hat die Anlage gemeinsam mit seinem Kollegen Dennis Betzinger geplant. Dabei haben sie auch die Schafherde berücksichtigt. „Die Tiere bleiben auf der Wiese und übernehmen weiterhin die Pflege der Fläche. Wir bauen die Anlage entsprechend erhöht, so dass die Schafe problemlos unter den Modulen grasen können. Vielmehr noch: Sie finden dort schattige Liegeplätze und profitieren damit von unserer Anlage. Umgekehrt halten die Schafe für uns die Fläche in Schuss, ohne dass wir uns extra um diese Pflege kümmern müssen“, erklärt Dennis Betzinger, PV-Experte für große Anlagen bei den Stadtwerken Iserlohn.
„Stadtwerke Iserlohn sind unser idealer Partner“
Die neue PV-Anlage ist in vielerlei Hinsicht ein Gewinn – für die Partner, die sie gemeinsam realisieren, für den Wirtschaftsstandort Iserlohn und für die Umwelt. Dementsprechend stolz sind alle Beteiligte darauf, dass das Projekt nun starten kann. „Die Vorgespräche und Vorplanungen haben viel Zeit in Anspruch genommen, es gab viele Faktoren zu berücksichtigen und zu klären. Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir dieses Leuchtturmprojekt nun in die Tat umsetzen können“, sagt Andreas Nelles. Die Stadtwerke Iserlohn und das Unternehmen Risse + Wilke verbindet eine jahrzehntelange Partnerschaft. „Neben dem Energieeinkauf haben wir in den letzten Jahren viele gemeinsame Projekte partnerschaftlich realisiert. Die Installation und der Betrieb einer Photovoltaik-Anlage dieser Größe sucht in der Region nicht nur ihres gleichen, sondern hebt auch unsere Zusammenarbeit mit den Stadtwerken nochmal auf ein neues Level“, sagt Jörg Lohölter, Geschäftsführer und Gesellschafter von Risse + Wilke. „Mit dem Betrieb der Anlage leisten wir gemeinsam einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und sichern Arbeitsplätze in unserer Region. Die Stadtwerke sind ein Unternehmen, das sich aktiv und innovativ den Herausforderungen der Zukunft stellt, mit seinen verschiedenen Angeboten zum Gemeinwohl in der Region beiträgt und somit ein idealer Partner für uns ist.“